Tischkultur aus Wächtersbach



Am Sonntag Ausstellung im Lindenhof Keramikmuseum

WÄCHTERSBACH (gt). Gebrauchskeramik mit Blauem-Würfel-Dekor hat seinen ganz besonderen Reiz: Zu sehen ist es am kommenden Sonntag im Linden-hof Keramik-Museum in Brachttal-Streitberg.

Das Dekor Nummer 1539 von Eduard Schweitzer mit seinen geometrischen blauen Würfeln ist vermutlich auf einen ähnlichen Entwurf des berühmten Jugendstil-Designers Josef Maria Olbrich zurückzuführen. Foto: privat

Im Rahmen seiner kleinen Sonderausstellungsreihe „Waechtersbacher Tischkultur“ zeigt das Lindenhof Keramik-Museum zusätzlich zu seiner Dauerausstellung historischer Waechtersbacher Keramik bekannte und beliebte Services verschiedener Stilrichtungen aus den vergangenen Produktionen.

Nunmehr ist ein Geschirr aufgedeckt, das laut Heinz und Lilo Frensch (Wächtersbacher Steingut, Verlag Langewiesche Nachf. Königstein/Ts.) ein Entwurf von Eduard Schweitzer ist. Schweitzer hatte bei Villeroy & Boch gelernt und sich nach der Lehre an der Kunstakademie Dresden und der Königlichen Kunstgewerbeschule in München weitergebildet. Nach einer Tätigkeit als Keramiker im Werk Wallerlangen von V&B war er ab dein Jahr 1901 Leiter der Dekorationsabteilung der Waechtersbacher Keramikfabrik. Das Dekor Nr. 1539 mit seinen geometrischen blauen Würfeln ist vermutlich auf einen ähnlichen Entwurf des berühmten Jugendstil-Designers Josef Maria Olbrich zurückzuführen.

Eine kleine Gruppe ebenfalls ausgestellter Küchen-Vorratsdosen im gleichen Dekor und Muschel-Deckeln zeigt Beschriftungen im reinen Jugendstil. Als kleines zusätzliches Schmankerl werden Teile eines Puppenservices mit dem kleinen Würfeldekor, allerdings in rot-brauner Farbe gezeigt. Diese Dekorvariante war übrigens in der kürzlich auf der Mathildenhöhe in Darmstadt präsentierten großen Olbrich-Ausstellung als Textil-Dekor zu sehen.

Geöffnet ist am Sonntag, 3. Oktober. von 14 Uhr bis 18 Uhr: Eintritt frei; gerne können zusätzliche Termine vereinbart werden (Tel. 06054/6714).

Weitere Informationen im Internet: www.lindenhof-museum.de

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt 29.09.2010