Frieden als wahre Weihnachtsbotschaft



Sonderausstellung im Streitberger Lindenhofmuseum kann an den drei nächsten Sonntagen besichtigt werden

Weihnachtsteller der bayerischen Firma Rosenthal. Bild: SchäferBRACHTTAL (an). "Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind", steht auf dem Weihnachtsteller, den die bayerische Porzellanfabrik Rosenthal 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, anfertigte: Durchaus auch ernste und religiöse Dinge sind bei der diesjährigen Weihnachtsausstellung im Streitberger Lindenhofmuseum zu sehen.

Die blau-weißen historischen Weihnachtsteller verschiedener Hersteller sind an mehreren Orten im Museum verteilt, das Klaus und Marlies Keßler in einer fachgerecht sanierten Fachwerkscheune eingerichtet haben. Darunter sind die idyllischen Dorfszenen und Schneelandschaften der dänischen Hersteller Royal Copenhagen und Bing & Gröndahl aus den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts, dieser Idylle stehen die Sammelteller der Jahre 1914 bis 1918 entgegen, die die Firma Rosenthal herstellte. Auf ihnen werden Gräuel des Krieges dargestellt, aus ihnen spricht die Sehnsucht der Menschen nach Frieden. Auf dem besagten blau-weißen Teller aus dem Jahr 1918 etwa ist ein knieender Ritter zu sehen, der seine Waffen abgelegt hat und betet. "Die Friedensbotschaft", sagen die Keßlers, "ist ja auch die wahre Botschaft des Weihnachtsfestes."

 

Eigentlich ist Waechtersbacher Keramik aus der Zeit des Biedermeiers bis hin zu Jugendstil und Art Déco der eigentliche Schwerpunkt ihres Museums, aber Waechtersbach hat nicht so regelmäßig wie die dänischen Hersteller oder Rosenthal Weihnachts-Sammelteller heraus gegeben. Aber mit den Rosenthal-Tellern schließt sich der Kreis, denn auch die Waechtersbacher Keramik gehört ja inzwischen einem Sproß dieser Familie.

Abgerundet wird die Ausstellung durch alte, gußeiserne Christbaumständer, die ebenfalls zu einem Sammelobjekt geworden sind, alten Weihnachtsbaumspitzen und anderem Weihnachtsschmuck. Im oberen Raum des Museums, der an den Öffnungstagen mit einem gemütliche Wärme ausstrahlenden Kachelofen geheizt wird, ist eine Stöberecke mit Weihnachtsliteratur eingerichtet, dort sind auch barocke Holzfiguren und handgeschnitzte bäuerliche Krippenfiguren aus dem Alpenraum zu sehen.

Die Ausstellung kann an den drei folgenden Sonntagen (16., 23. und 30. Dezember) jeweils von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt besichtigt werden. Das Lindenhofmuseum ist außerdem am morgigen Samstag, 15. Dezember, am Weihnachtsmarkt der Waechtersbacher Keramik mit einem Infostand vertreten.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt 14.12.2007

Aktualisiert (Freitag, den 24. September 2010 um 14:16 Uhr)