Schönes Zusammenspiel von Farbe und Form



Sonderausstellung im Streitberger Keramikmuseum Lindenhof - Live-Musik und Köstlichkeiten zur „Nacht des Museums"

Museumsleiterin Marlies Keßler zeigt einer bayrischen Reisegruppe Exponate der neuen Sonderausstellung „Colour ComediesBRACHTTAL (fk). Anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Steingutmanufaktur zeigt das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt in Kooperation mit dem Streitberger Keramikmuseum Lindenhof bis zum 14. September eine Auswahl besonderer Objekte aus der Zeitgeschichte der Waechtersbacher Keramik. Auch im Lindenhof-Museum eröffnete am Sonntag eine daran angelehnte Sonderausstellung.

Gezeigt wurde eine kleine Auswahl von Objekten aus dem Internationalen Architekten- und Designer-Workshop der Waechtersbacher Keramik „Colour Comedies" aus dem Jahre 1992. Das Hauptaugenmerk dieser Ausstellung liegt auf dem Zusammenspiel von Farbe und Form sowie Körper und Oberfläche der Exponate. Ausgestellt werden vier von Zaha Hadid entworfene Keramiken und die Keramikschale „Big Bull of Minos" von Jo Laubner.

Die leuchtenden Farben der ausgestellten Entwürfe. Rottöne. Blau und Gold vermitteln in Kombination mit den Formen der ausgestellten Entwürfe ein Gefühl von Optimismus, Dynamik und Pracht, letzteres besonders bezogen auf die Schale von Jo Laubner. Drei der vier Keramiken von Zaha Hadid vermitteln die Illusion des Schwebens, der vierte Entwurf, eine Strahlenschale in dunkelblauer Farbe, gehört zum Themenbereich „Energie".

Darüber hinaus zeigt eine an die Frankfurter Ausstellung angelehnte Sonderschau eine Reihe von Gefäßen mit außergewöhnlichen Oberflächen-Strukturen aus diversen Produktionsjahren. Ähnlich wie im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt besteht auch im Lindenhof-Museum die Möglichkeit, die interessanten Strukturen der Keramikkreationen zu erfühlen.

„Das muss man einfach gefühlt haben", sagt Museumsleiterin Marlies Keßler über ein außergewöhnlich strukturiertes Keramikgefäß aus den Händen der bekannten Keramikkünstlerin Ursula Fesca, deren in hohen Stückzahlen gefertigte Werke den Zeitgeschmack der 30-er und 50-er Jahre entscheidend mitprägten.

Natürlich standen den Besuchern auch die anderen Ausstellungsstücke der Keßler-Sammlung zur Begutachtung zur Verfügung. Die Sammlung der Keßlers umfasst einen Querschnitt der Gesamtproduktion von den Anfängen bis in die 50-er Jahre. Schwerpunkte sind Keramiken des Historismus, des Jugendstils sowie des Art Deco und Gebrauchsgeschirr der jeweiligen Stilepoche. Von den normalen Öffnungszeiten (immer am ersten Sonntag eines Monats von 14 bis 18 Uhr) abgesehen, sind auch am Samstag. 9. August, alle Kunst und Keramikinteressierten eingeladen, an der erstmalig stattfindenden „Nacht des Museums" teilzunehmen. Hier warten die Museumsbetreiber Marlies und Klaus-Dietrich Keßler mit einem besonderen Rahmenprogramm auf.

Neben einer Erlebnisführung bei Kerzenschein, die vom Kurator der Frankfurter Ausstellung Pascal Heß geleitet wird, präsentieren diverse Künstler aus der Region ihre Schöpfungen im Museumshof.

Hier erwarten den Besucher auch ein spezielles Angebot an Speisen und Getränken sowie die beiden Musiker Lothar Müller und Helmut Weissmantel vom Ensemble de Bracht, welches die Nacht des Museums musikalisch begleiten wird.

Quelle: Gelnhäuser Tageblatt 08.07.2008

Aktualisiert (Freitag, den 24. September 2010 um 14:05 Uhr)